Der CSD Hannover ist mehr als nur Straßenfest und Demonstration. Genauso wichtig sind die Kulturtage, die in den Wochen vor Pfingsten stattfinden. Was genau passierte 2016 während den Kulturtagen? Ein Beitrag zu den Kulturtagen war z.B. der Vortrag von Beate Pelzer zum Thema A*Sexualität.
A*sexualität – ein Problem der Sichtbarkeit
Vortrag und Diskussion mit Beate Pelzer
Als im Jahr 2001 ein junger US-Amerikaner das Asexual Visibility and Education Network (AVEN) gründete, ahnte er nichts von dem großen Zulauf, den sein Forum im Laufe der Jahre aus aller Welt bekommen sollte. A_sexuelle und Interessierte konnten sich auf seiner Seite erstmals umfangreich über A_sexualität informieren und sich in einem Forum austauschen. Ab 2005 bildeten sich europäische Ableger seiner Online-Community, so sind im deutschen Forum momentan über 13.500 User registriert.
Nachdem durch AVEN klar wurde, dass weitaus mehr Menschen auf der Welt sich als a_sexuell bezeichnen als angenommen, war auch das Interesse von Wissenschaftler_innen und Medien geweckt. Sexolog_innen aber auch Wissenschaftler_innen beschäftigten sich in den letzten Jahren vermehrt mit dieser noch relativ unbekannten sexuellen Orientierung. Hinzu kam eine vermehrte Berichterstattung über A_sexualität in Zeitschriften und Zeitungen, sowie im Fernsehen und Radio. So positiv wie dieses gesteigerte Interesse für die Sichtbarmachung von A_sexualität ist, so problematisch erweist sich hierbei das Bestreben, der Diversität des a_sexuellen Spektrums Rechnung zu tragen. Der Vortrag widmete sich der Diversität des a_sexuellen Spektrums sowie der Problematik der Medienberichterstattung. Dabei wurde zunächst eine allgemeine Einführung in die Thematik gegeben.
Beate Pelzer hat „Deutsch-Französische Studien: Grenzüberschreitende Kommunikation und Kooperation“ an der Universität des Saarlandes und der Universität Lothringens studiert und ist seit Oktober 2014 aktives Mitglied bei AktivistA. Seit Mai 2014 bloggt sie als „tschellufjek“ unter anderem über A_sexualität.
Diese Veranstaltung fand in Kooperation mit der Stiftung Leben und Umwelt, Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen zu den Kulturtagen im Rahmen des CSD Hannover 2016 statt.